Geschäftsführer des Diakonischen Werks wird Gemeindepfarrer in Röddenau
Fast fünf Jahre war Sven Kepper Diakoniepfarrer und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf. Ab Oktober tritt er seine neue Stelle als Gemeindepfarrer in Röddenau / Haine (Kreis Waldeck-Frankenberg) an. Bis sein Nachfolger feststeht, übernimmt Vorstandsmitglied Helmut Giebeler die kommissarische Leitung.
„Diakonie ist eine Lebensader der Kirche“ sagte Dekan Dr. Burkhard von Dörnberg beim Abschiedsgottesdienst in der Trinitatiskirche in Wehrda. Unter den rund 60 Gästen waren neben Mitarbeitenden aus dem Diakonischen Werk, Kooperationspartner anderer sozialer Institutionen, sowie Vertreter der Stadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
Wie alt und gleichzeitig modern das Anliegen der Diakonie sei, zeigte von Dörnberg unter anderem mit dem Psalm 112 und dem Brief von Paulus an die Galater auf, in dem es heißt: „Einer trage des anderen Last“ (Galater 6,2). Pfarrer Kepper predigte über die vielfältigen Aufgaben und Fähigkeiten von Kirche und Diakonie anhand des ersten Korintherbriefs, Kapitel 12: „Wir brauchen einander, sind aufeinander angewiesen“, erklärte er. Wie im Vergleich von Paulus über die Gemeinde als Glieder eines Leibes brauche es die unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten, um gut zusammen zu arbeiten.
Foto von links: Alexander Becker, Helmut Giebeler, Agnes Protz, Sven Kepper
Pfarrer Dr. Oliver Schmalz, Referatsleiter Diakonie der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck erinnerte an die zurückliegenden Jahre, die für den Geschäftsführer des Diakonischen Werks nicht leicht gewesen seien. Zu Keppers Dienstantritt im Jahr 2020 kam Corona mit all seinen Herausforderungen. Zwischen Lock-Down und Maskenpflicht wurde die normale Arbeit auf den Kopf gestellt und neue Wege wie Home-Office und Online-Begegnungen gefunden. Hinzu kam ein erheblicher Spardruck im kirchlichen Bereich, der zu Beginn von Keppers Amtszeit das Einstellen des „Hilfemanagements“ erforderlich machte, einer Abteilung mit haushaltsnahen Dienstleistungen. In den Folgejahren waren weitere harte Einschnitte in den Angeboten des Diakonischen Werks nötig. Schmalz lobte Keppers Mut, schwere Entscheidungen zu treffen und diese umzusetzen.
Beim anschließenden Empfang im Gemeindesaal übernahm Dekan Jens Heller die Moderation. Marian Zachow, erster Beigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf, drückte die Hoffnung aus, dass durch Keppers Schritt ein Stück Diakonie in die Gemeinden getragen wird. Er überbrachte Grüße von Landrat Jens Womelsdorf, der sich für die vertrauensvolle und kreative Zusammenarbeit in den schwierigen Jahren bedanke. Auch Dekan von Dörnberg dankte dem scheidenden Geschäftsführer. Dieser habe ihm stets den Rücken freigehalten und viel Energie, Fantasie und Durchsetzungskraft mitgebracht. Er zeigte großes Verständnis für Keppers Wechsel zurück in den Gemeindepfarrdienst. Mit Menschen in persönlichem Kontakt sein, frei und voller Begeisterung über das Evangelium reden, da sei Kepper in seinem Element. Er überreichte ihm einen kleinen Pinguin. Wie bereits Dr. Eckhard von Hirschhausen erkannt habe, wirke dieser an Land plump und ungeschickt, sei aber dagegen im Wasser pfeilschnell und wendig unterwegs. „Es geht darum im richtigen, in seinem Element zu sein“, so von Dörnberg.
Weitere Grußworte überbrachten Martina Heide-Ermel für die Arbeitsgemeinschaft Diakonischer Dienste, Dr. Corinna Zander und Claudia Klee von der Liga der Wohlfahrtspflege und die stellvertretende Präses Renate Seibel-Kretz vom Dekanat Biedenkopf-Gladenbach, in Vertretung von Dekan Andreas Friedrich. Alle fanden sehr persönliche und mutmachende Worte, bedauerten seinen Weggang, freuten sich aber auch mit ihm über seine neuen Aufgaben. Bei Kaffee, sowie süßen und herzhaften Teilchen blieben die Gäste noch gerne in anregenden Gesprächen zusammen.