Angebot in Angelburg-Gönnern für Menschen mit und ohne Demenz erfreut sich großer Beliebtheit
Reden, zuhören und genießen – nach der langen Winterpause freuten sich Besucher und ehrenamtlich Mitarbeitende über das fröhliche Beisammensein im Café „Hand in Hand“. Vor 10 Jahren hat das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf das Konzept des Cafés für „Menschen mit und ohne Demenz“ nach Angelburg-Gönnern gebracht. Das Pflegeheim „Assmanns Mühle“ bot dafür den Raum und ist darüber hinaus genau wie die Alzheimergesellschaft Marburg-Biedenkopf seit der Eröffnung ein starker und zuverlässiger Kooperationspartner.
Bei dem zehnjährigen Jubiläum wurde zweierlei deutlich: Ohne die derzeit 30 ehrenamtlich Engagierten gäbe es das Projekt nicht, aber auch nicht ohne die zahlreichen Gäste, die immer wieder gerne donnerstags von 14:30 – 16:30 Uhr kommen. Schon vor dem offiziellen Beginn wurde an allen Tischen munter geschwatzt, so dass Diplom-Sozialarbeiterin Diana Gillmann-Kamm bei der Begrüßung scherzhaft sagte: „Der Winter war lang – ich merke, ich habe euch noch nicht richtig im Griff“, womit sie das erwartete Gelächter erntete. Wie kann es gelingen, sich solche ebenso kostbaren wie vergänglichen Lebensmomente zu bewahren? Davon handelte die Geschichte „Nur ein Augenblick“, die sie zum Einstieg vorlas. Sven Kepper, Geschäftsführer des Diakonischen Werks, lobte die gemütliche und offene Atmosphäre im Café und dankte Diana Gillmann-Kamm und den Freiwillig Engagierten. Paul Gerhard Haffer, Geschäftsführer des Pflegeheims, erklärte: „Hand in Hand ist das richtige Motto hierfür“. Von Beginn an hat er die Initiativen und Ideen von Gillmann-Kamm unterstützt und meinte augenzwinkernd: „Du hast so eine Aura, ich kann dir nicht widersprechen“. Sie habe die Gabe, Menschen zusammenzubringen und das sei wichtig, um ein solches Projekt am Laufen zu halten.
Die Fotoschau mit Bildern der vergangenen zehn Jahre zeigte, wie viel Liebe und Arbeit in der Programmgestaltung und der Vorbereitung der Nachmittage steckt: Da waren Erinnerungen an Tanzcafés und Oktoberfeste, an die Besuche der Kindergartenkinder und Hundefreunde, an Sketche, gemeinsame Spiele, Gesang, Bewegung und Tagesausflüge. Auch vom jüngsten Angebot, dem „Hoffnungsschimmer“, waren Fotos zu sehen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen hatte Gillmann-Kamm mithilfe von Fördergeldern der Stiftung „DiaDem“ ein digitales Projekt gestartet. Mit Tablets konnten Gäste und ehrenamtlich Engagierte ganz neue Formen des Spielens und der digitalen Begegnung erlernen. Das habe überraschend gut funktioniert, so Gillmann-Kamm. Sie ist dankbar, dass Moritz Haffer, Heimleiter in der Assmanns-Mühle, die Tablets gebrauchsfähig eingerichtet hat. Für die musikalische Ausgestaltung des Nachmittags sorgte das Duo „Die Lauber Schwestern“ aus Wallau mit Gitarren und zweistimmigen Gesang. Zudem begleiteten sie die gemeinschaftlich gesungenen Lieder. Natürlich darf zu einem solchen Anlass eine reich gedeckte Kuchentafel nicht fehlen, bei der die ehrenamtlichen Bäckerinnen ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellten.